Für die Genehmigung der hier von mir veröffentlichen Bilder aus dem Buch "Wolfenbüttel in alten Ansichten" von Wolfgang Lange, danke ich freundlichst dem Verlag: Europäische Bibliothekin
Zaltbommel/Niederlande
In einem alten Wegweiser aus dem Jahre 1924 wird empfohlen, nicht zu versäumen, den Schlossturm zu besteigen und außer dem Blick auf die Stadt die hervorragende Schmiedearbeit der Brüstung auf der Galerie des Hausmannsturmes in Augenscheim zu nehmen.
Aufnahmen 1928. Sie zeigt einen Teil der Innenstadt vom Kirchturm der Marienkirche her aufgenommen. Mittig der Wasserturm mit einem Teil des Walls. Hinten links die damalige Lindener Siedlung.
Seit 1909 besitzt die Stadt das Lessingtheater, das zum größten Teil aus Mitteln der Stadt und einer opferwilligen Bürgerschaft errichtet wurde.
Zwischen Lessingtheater und Kaffeehaus befand sich eine Kegelbahn. Dieses Gebäude wurde im Krieg und danach bis zur Währungsreform als Wirtschaftsstelle (Ausgabe von Lebensmittelmarken) benutzt. Leider ging später das Gebäude durch Brandstiftung in Flammen auf.
Die Abbildung zeigt das Türkische Kaffeehaus nach einem Stahlstick aus dem 19. Jahrhundert. Man empfand damals die Notwendigkeit, für die von Braunschweig nach Wolfenbüttel kommenden Fahrgäste einen ansprechenden Aufenthalt zu schaffen, wo die Rückfahrt des nächsten Zuges abgewartet werden konnte. Aus diesem Grund erbaute die Braunschweiger Eisenbahndirektion im Jahre 1839 auf dem alten Karlsbollwerk das Türkische Kaffeehaus.
Die Ansichtskarte zeigt das 1872 erbaute Lehrerseminar am Harztorwall gegenüber dem Lessingtheater. Dieses hier noch malerisch am Stadtgraben gelegene Seminar hat wesentlich zum Rufe der Schulstadt Wolfenbüttel beigetragen. Heute verläuft hier die Bundesstraße 4.
Die jüdische Firma Poly war bis 1933 eine große Viehhandlung, deren Vieh auf den Wiesen hier weidete. Im Hintergrund sieht man die Halchtersche Straße.
Unter den Wolfenbüttler Badeanstalten früherer Zeiten genoß das Naturbad Herrmann Nolte - am Knick der Oker in der Nähe der Garnisionsbrücke gelegen - einen besonderen Ruf, denn Bademeister OPA Nolte war für die damalige Jugend eie Respektperson. H. Nolte führte die Badeanstalt von 1904 bis in die vierziger Jahre. Als das Okerwasser immer schlechter wurde, musste dieses Bad, ebenso die beiden anderen Okerbadeanstalten, stillgelegt werden.
Ein Völkchen für sich waren damals die "Juliusstädter". Als ihre Grenze zur "Innenstadt" betrachteten sie die Schleusenbrücke und ihr feierlicher Spruch war: Wer ober disse Brücke kommt, mot swören; haltet die Juliusstadt in Ehren.
Zur Erinnerung an die Militärzeit ließ man sich auch gerne auf Postkartenansichten ablichten. Aufnahme von 1912 an der Kaserne der Lindener Straße.
Vom Wasserturm wurde diese Ansicht des gesamten Kasernenkomplexes an der Lindener Straße aufgenommen.
Diese Ansicht des marktes der Juliusstadt, früher Gotteslager, stammt aus der Zeit um 1910.
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts führte über die Oker nach dem damaligen Gotteslager nur ein Steg. Im Jahre 1890 wurde die Juliusstädter Brücke gebaut. Die Ansicht zeigt die Germania Brauerei.
Ende der dreißiger Jahre stand das Molkereigebäude im Kalten Tale fast noch auffreiem Feld. Der umgebaute Gebäudekomplex wurde dann Sitz der Firma Hollweg & Gatzemeier.
Die "Viehbörse" an der Halchterschen Straße war schon um 1900 eine bekannte Gastwirtschaft mit Ausspann. Gänse und Handwagen, neenan eine Mühlsteinfabrik - hier zeigt sich noch der landstädtische Charakter am damaligen Randgebiet von Wolfenbüttel.
Ein Personenzug mit einer Dampflok läuft um 1900 im Bahnhof Wolfenbüttel ein. Wie aus dieser Aufnahme ersichtich ist, gab es zur damaligen Zeit mehr Gleise als heute. Aus dem kopfsteingepflasterten Weg über die Gleisanlage ist im Laufe der Jahrzehnte eine breite Fahrbahn geworden.
Am 1. Dezember 1838 wurde der Schienenstrang zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel als erste deutsche Staatsbahn dem öffentlichen Verkehr übergeben und brachte der Stadt neues Leben. Ein Jahr später erbaute Karl Theodor Ottmer in Wolfenbüttel den Bahnhof. Mit Ausnahme des Balkons, der nicht mehr existiert, hat das Gebäude wenig Veränderungen erfahren.
Wenn man die Straßenbahn nach Braunschweig verpasst hatte und 45 Minuten (damalige Fahrzeit) auf die nächste warten musste, trank man in diesem Häuschen seinen Kaffee. Es steht heute noch als einbezogener Teil einer Ladenzeile dem Bahnhof gegenüber.
Das Gebäude des Kaiserlichen Postamtes an der Bahnhofstraße hat im Laufe der Jahrzehnte mehrere Umbauten erfahren. Von der hier gezeigten Ansicht ist heute nichts mehr zu erkennen.
Im Jahren1904 zog die damalige Herzogliche Kreis-Direction aus ihrem bisherigen Gebäude am Kornmarkt, dem heutigen Zollamt, in ihr neues Gebäude an der Bahnhofstraße um.
Der erste Eindruck von Wolfenbüttel, der sich einem Neuankommenden vom Bahnhof aus bot, war die Bahnhofstraße mit der imposanten Häuserfront auf der linken Straßenseite. Für die Beleuchtung sorgten Gaslaternen, die vom 1889 an der Goslarschen Straße neu erbauten Gaswerk mit Gas versorgt wurden.
In der guten alten Zeit vor 1914 bot die Bahnhofstraße noch einen sehr beschaulichen Anblick. Vereinzelte Pferdefuhrwerke zogen über das Kopfsteinpflaster, und die Menschen hatten es bestimmt nicht eilig. Entlang der gesamten Häuserfront waren schmale Ziergärten angelegt.
Der Ausgang der Krummen Straße zum Harztorplatz. Das Gebäude links war die sogenannte Schenter-Mühle, eine Ölschlagmühle, die der katholischen Gemeide 20 Jahre lang als Gotteshaus diente, ehe die im romanischen Stil errichtete St.Petrus kirche im Jahre 1891 fertiggestellt wurde. Das Gebäude wurde später von der Stadt gekauft und ist bis zum Abriss als Turnhalle verwendet worden.
Der Harztorplatz gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
Im Jahre 1705 bezog das Hochfürstliche Gymnasium das in mehrjährigen Bauarbeiten hergerichtete Gebäude der ehemaligen Herzoglichen Kommisse und blieb dort bis 1879. Danach zog da Gymnasium in das heute noch genutzte Schulhaus am Rosenwall um.
Gemäß dem Bebauungsplan des Herzogs Julius öffnete sich der Stadtmarkt ursprünglich in voller Breite zum Kornmarkt hin. Erst später wurde der hier abgebildete Häuserriegel errichtet, der bis zur Kommissstraße reichte.
Mai 1914. In Erwartung des Herzogpaares präsentiert sich der Gasthof "Zum Schimmel", Löwen Drogerie Albert Ackenhausen und Schlachterei Heinrich Röber im Festschmuck.
Wiener Kaffee (früher Kaffee Kausche). Nähe der Hauptkirche. Beliebtes Konzerzlokal (Tanzdiele). Leuna-Tankstelle. Elektrische Luftpumpe ..... so und ähnlich lauteten die Anzeigen, mit denen der Besitzer für sein Lokal in den Jahren 1920 bis 1935 warb.
Die Abbildung zeigt eine der ältesten Fotographien dieses Buches. Dieses Gebäude mit 3 verschiedenen Dächern, unterschiedlichen Fenstern in verschiedenen Ebenen, wurde 1878 abgerissen. In dem danach errichteten Haus befindet sich heute das Möbelhaus Balzer.
Die großräumige Platzwirkung des Kornmarktes wird auf dieser Ansicht aus dem Jahre 1900 gut sichtbar.
Verschiedene Bauperioden prägen die Südansicht des Kornmarktes, der, abgesehen von modernen Ladeneinbauten, unverändert erhalten geblieben ist.